Abb. 118.1.
Schongauer Madonna
Deutschland 1473
Dominikanerkirche Colmar
Maria mit Jesuskind im Schoss.
Mit Detail.
In diesem christlichen Gemälde ist die grafische Codierung des Pilzes schon beträchtlich, um von der katholischen Inquisition und der Wissenschaft der Kunstgeschichte nicht entdeckt zu werden.
Gleich wie in Abb. 117.2. wächst unten am Kleid der Maria ein Pilz auf der Paradieswiese. Dieser Wiesenpilz hat einen gebogenen, welligen Stiel, der leicht elfenbein bis hellockerfarben ist. Unten am flachen Pilzhut ist schwach eine lamellenartige Struktur zu erkennen. Ab einer gewissen Distanz verschmilzt der flache Pilzhut mit dem oberen Teil der Rückseite der Kleiderfalte zu einer spitzkegeligen Hutform, die sehr an den Wiesenpilz Psilocybe semilanceata (Spitzkegeliger Kahlkopf) erinnert. Ebenso die Farbgebung.
Bildquelle: wikimedia.org
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