Abb. 54

Das Blasen der ersten Posaune

 

Drei Dreifachpilze als zentrales Motiv. Rechts, der Seher Johannes sieht das

Unheil kommen.

 

Die Bamberger Apokalypse zeigt Dreifachpilze, siehe auch Abb. 55. Das Bistum Bamberg wurde von König Heinrich II. gegründet, Abb. 48.1. An der Reichssynode

in Frankfurt am 1. November 1007 erreichte Heinrich, dass das Bistum Bamberg

aus Teilen von Würzburg und Eichstätt gegründet wurde. In Eichstätt befindet sich der Walburga Teppich, Abb. 116., auf dem die Heilige Walburga einen jungen

Amanita muscaria in Ihrer linken Hand hält.

Abb. 54.

 

Bamberger Apokalypse
Msc. Bibl. 140
Reichenau, 1000–1020
fol. 20r

Nachdem in Bamberg vom 11. bis 12. Jh. Dreifachpilze gemalt wurden, übernahm der Vatikan 1245 das Bistum und stellte es direkt unter Rom. Auf dem Höhepunkt der Hexenverfolgung und auch speziell für diese, wurde in Bamberg 1627 das Drudenhaus (Malefizhaus, Trudenhaus, Hexengefängnis, Foltergefängnis) erstellt. Dort wurden katholisch inquisitorische Foltermethoden entwickelt, wie das gefaltete Stüblein, Bamberger Durstfolter, Bad im Kalkwasser, Bamberger Betstuhl.

Moderne Foltermethoden sind oft nur Weiterentwicklungen dieser alten katholischen Methoden. In Guantánamo, Diego Garcia usw. (Black Sites) vom CIA betrieben, wird z. B. das gefaltete Stüblein aus Maschendraht hergestellt, damit es unter der Sonne platziert werden kann.

 

Aufbewahrungsort: Staatsbibliothek Bamberg

Bildquelle: Pilze im Christentum

Foto aus dem Faksimile: Luzern Faksimile Verlag, 2001