Abb. 112.1.
Jacques de Cessoles
Echecs moralisés
Cod. Bodmer 93
Cologny, Schweiz, 14. Jh.
fol. 1v
Mit Detail.
Die kurze Blütezeit, die direkt nach dem Millennium im frühen 11. Jh.
aufgetreten ist, bis zum 13. Jh. andauerte und die nachfolgende
Verfolgungsphase, bis Ende des 14. Jh., ist nun vorbei. Die römisch-katholische Inquisition und deren Kriegsführung gegen die neuen Lehren zeigen ihre abscheulichen und verdorbenen Früchte. Ab dem 14. Jh. lassen sich deswegen
nur noch wenige christliche Abbildungen mit Pilzen finden. Im Vergleich zu den Pilzabbildungen vor dem 14. Jh. ist der Pilz danach grafisch stark codiert. Ab
1638 sind keine Pilze in der europäischen christlichen Kunst mehr zu finden.
Die angewendete grafische Codierung beruht hauptsächlich auf der
Miniaturisierung der Pilze. Die komplexeste Art der grafischen Codierung eines Pilzes in der christlichen Kunst ist in Abb. 123.1., aus dem 16. Jh., zu sehen. Es wurden die umgebenden Landschaften und Objekte benutzt, um das Zielobjekt
zu codieren.
In dieser Miniatur sind zwölf Amanita muscaria abgebildet. Sie repräsentieren
die zwölf Früchte vom Baum des Lebens, der direkt neben dem Baum der
Erkenntnis wächst. Die spätmittelalterliche Miniatur Echecs moralisés zeigt
codiert den Zusammenhang der moralischen Naturgesetze und psychoaktiven
Pilzen. Der italienische Dominikaner de Cessoles nutzte die Natur des Schachspiels, um seine Lehren zu entwickeln.
Rechts, der „Osterhase“ schaut aus seinem Kaninchenbau heraus. Er ist dafür bekannt, kleine rote Eier, in kleinen Nestern zu verstecken. Das rote Ei
symbolisiert den Leib Christi, das man essen soll, um Leben in sich zu haben
(Joh. 6, 53). Der erfahrene Pilzsucher weiss, dass Nadelbaum liebende Pilze
wie der Amanita muscaria (Fliegenpilz) die Nadeldecke durchstossen und diese
rundum auf die Seite bringen. So entsteht ein kleiner Wall um den Pilz. Im
jungen Wachstumsstadium sieht es aus wie ein kleines rotes Ei, das in einem Vogelnest liegt. In Abb. 133. Anhang, Krishna hebt Govardhan, wird dieser Wall beschrieben.
In der Schweiz lässt sich fast keine mittelalterliche Miniatur, Fresko oder Bleiglasfenster mit Pilzen finden. Obwohl Reichenau, St. Emmeram, Salzburg in
der Nähe, Plaincourault und Chartres wenig entfernter liegen.
Folgende Gründe sind: Bis 1291 konnten sich im Gebiet der heutigen Schweiz
nur katholische Klosterschulen wie Saint-Maurice, St. Johann, Einsiedeln usw.,
aber keine einzige Domschule entwickeln. Die Abtei Saint-Maurice ist das älteste Kloster des Okzidents, das ohne Unterbrechung seit 1500 Jahren besteht. Nach
der Zeit des letzten Kreuzzuges und der Gründung der schweizerischen Eidgenossenschaft 1291 zog sich vermutlich ein Teil der adligen Kreuzritter vom Ritter- und Hospitalorden vom heiligen Johannes von Jerusalem, Abb. 5. und
vom Orden der Tempelritter in das Gebiet der heutigen Schweiz und dem angrenzenden Frankreich zurück.
In der Schweiz gibt es auffällig viele Burgen und Schlösser aus der Zeit der Kreuzzüge (11.–13. Jh.), ohne jemals eine Monarchie gehabt zu haben. Z. B. das Schloss Chillon des Hauses Savoyen, 1150 erstmals schriftlich erwähnt. Die Abstammung der Savoyen verliert sich in Urkunden vom frühen 11. Jh. Amadeus VI. von Savoyen (1334) war ein berühmter Ritter. Viele Ritterordensymbole können in Schweizer Burgen, Schlösser und Kapellen gefunden werden.
Wie in der Einleitung beschrieben, waren die beiden ersten päpstlich anerkannten Ritterorden immens reich geworden. Dies führte dazu, dass im 16. Jh. die grösste Bank Europas ihre zwei grössten Filialen in der heutigen Schweiz, in Genf und
Basel hatte. Der Besitzer Papst Clemens VII. war ein Ritter von Malta. Heute befindet sich die BIZ (Bank für Internationalen Zahlungsausgleich) in Basel. Sie
hat exterritorialen Sonderstatus und ist souverän, sowie die von den Templern erbaute City of London (Inner- und Middle Temple). BIZ-Anwalt Allen W.
Dulles (Jesuit), der das MKULTRA-Programm initiierte, war auch Ritter von
Malta.
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14.–16. Jahrhundert - Abbildungen 112.1.–123.2.*
In dieser Abbildung verstecken sich mehrere Pilze. Auflösung in der folgenden
Abb. 112.2.
Abb. 113.1./114.1./115.1. usw. entsprechen diesbezüglich.
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