Abb. 60

Abb. 77.1.

 

Grosser Canterbury Psalter
Lat. 8846
Canterbury, England 1200
Catalonia, Spanien 1340
fol. 1r

Abb. 60

Abb. 60

Abb. 60

Tafel 9

Baum der Erkenntnis mit Adam und Eva

 

Zentral der Baum der Erkenntnis. Die Frucht zeigt das eindrückliche canterburyische Pilzrautenmuster in Rosa.

 

Dargestellt ist wahrscheinlich der Psilocybe semilanceata (Spitzkegeliger Kahlkopf). In England weit verbreitet. Der einzelne Pilz hat eine spitzkegelige Hutform mit ausgeprägter Papille an der Spitze. Der Hutrand ist gerieft. Der Hut zeigt eine elongierte, hygrophane Struktur. Der Farbverlauf vom hellen Rand zur dunklen Spitze entspricht den Merkmalen im jungen Wachstumsstadium. Grössenproportion von Hut und Stieldicke entsprechen.

 

Aufbewahrungsort: Bibliothèque nationale de France

Bildquelle: Pilze im Christentum

Foto aus dem Faksimile: M. Moleiro 2004

 

Tafel 3

Dritter Schöpfungstag

 

Aufbewahrungsort: Bibliothèque nationale de France

Bildquelle: Pilze im Christentum

Foto aus dem Faksimile: M. Moleiro 2004

 

 

Abb. 77.3.

 

Grosser Canterbury Psalter
Lat. 8846
Canterbury, England 1200
Catalonia, Spanien 1340
fol. 1r

Tafel 4

Vierter Schöpfungstag

 

Aufbewahrungsort: Bibliothèque nationale de France

Bildquelle: Pilze im Christentum

Foto aus dem Faksimile: M. Moleiro 2004

Abb. 77.4.

 

Grosser Canterbury Psalter
Lat. 8846
Canterbury, England 1200
Catalonia, Spanien 1340
fol. 1r

Genesis

 

Wie in der Einleitung beschrieben, leisten die Klosterschulen im 10. Jh. keine nennenswerten Beiträge unter der Feudalherrschaft. Die Wissenschaften und die Freien Künste gelangen ab dem 11. Jh. an den Kathedral- und Domschulen zur Blüte. Canterbury, Chartres, Reichenau, Regensburg, St. Emmeram, Salzburg und Hildesheim sind die Zentren christlicher Pilzabbildungen. John of Salisbury, Sekretär des Erzbischofs Theobald von Canterbury, hatte enge Verbindungen zur Schule von Chartres.

 

Erzbischof von Canterbury Theodor von Tarsus (602–690) und seine gebildeten Gefolgsleute, wie Hadrian aus dem byzantinischen Afrika und der Angelsachse Benedict Biscop, förderten die Wissenschaften. Dadurch entstand in Canterbury ein frühchristliches Zentrum kirchlicher Wissenschaften.

Die Lehren von Anselm von Canterbury und Abaelard wurden von der röm.-kath. Kirche, durch die Konzile von Soissons 1121 und Sens 1141 verboten. König Henry II. wollte den Einfluss der römischen Kirche reduzieren. Dies führte zu mehreren Vorfällen. 1170 köpften in der Kathedrale von Canterbury vier königliche Ritter den Erzbischof Thomas von Canterbury (Becket). Als Strafe wurde König Henry II. auf Anweisung des Papstes in der Kathedrale von ca. 80 röm.-kath. Mönchen ausgepeitscht. Exkommunikationen, Konzessionen, Interdikte usw. wurden ausgesprochen. 1213 musste König John die Krone an den Papst abtreten und als Bestätigung einen Schwur im Haus der Templer bei Dover ablegen. Am 24. August 1215 annullierte Papst Innozenz III. die Magna Charta von König John.

 

1555 und 1556 wurden in Oxford der protestantische Erzbischof von Canterbury Thomas Cranmer und seine Freunde Nicholas Ridley und Hugh Latimer auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Hier zeigt der Krieg der röm.-kath. Kirche gegen die Reformation ihren Kern. Der vom Papst gesegnete Erzbischof, gegen den Papst,

den er als Antichrist bezeichnete. Denn der Protestantismus hat anhand der Bibel

die Beweisführung erbracht, dass der Papst in Rom der Antichrist ist, entgegen

den Aussagen der Jesuiten.

Wenn der grosse Canterbury Psalter und der Lateinische Psalter von England mit

der Bibel des Papstes, der Biblia Sacra Vulgatae, verglichen werden, ist der Unterschied eindeutig. In den Editionen der Vulgata ist kein einziger psychoaktiver Pilz abgebildet.

 

Die Kathedralschulen wurden von der Kirche weiter bekämpft und die neuen Lehren vom Papst weiter verboten. Sie wurden im Laufe der Reformation schrittweise beseitigt und durch die bis heute aktuellen röm.-kath. Universitäten ersetzt. Die Kirche manipuliert und kontrolliert weiterhin die Universität in Oxford. Z. B. Edward Pusey, John H. Newmann und John Keble, Vikare im 19. Jh. in der St. Mary Bredin Church, Canterbury, versuchten das spirituelle Leben der Kirche und Universität wieder zu erwecken. Dies mit Eucharistiefeiern und mehr katholischer Theologie. Daraus entstand die Oxfordbewegung.

Die Eucharistiefeier basiert auf der katholischen Transsubstantiation, siehe Abb. 8. Am 19. September 2010 sprach Papst Benedikt XVI. John H. Newman sogar heilig.

 

Aufbewahrungsort: Bibliothèque nationale de France

Bildquelle: Pilze im Christentum

Foto aus dem Faksimile: M. Moleiro 2004

 

 

 

 

 

Abb. 77.2.

 

Grosser Canterbury Psalter

Lat. 8846

Canterbury, England 1200

Catalonia, Spanien 1340

fol. 1r