Abb. 9

Abb. 9.  

 

Dreifaltigkeit des Alten Testaments

Newjansk, Oblast Swerdlowsk
Russland, 1811*

Ikone

Zentral auf dem Tisch stehen drei kelchförmige Grale. Der Inhalt ist rot mit weissen Punkten. Ein Indiz für den roten Hut des Amanita muscaria (Fliegenpilz) und dessen Reste des Velum universale. Die zwei Engel rechts zeigen mit ihren Fingern darauf. Zentral im Hintergrund ein Kieferngewächs und rechts ein grosser Kiefernwald, der das Habitat des Amanita muscaria ist. Heiliger Gral, siehe auch Abb. 8. Die Ikone auf Holz mit Vergoldungen stammt aus der Schule Newjansk, Russland.​

 

Der Amanita muscaria beinhaltet das halluzinogene Alkaloid Ibotensäure. Das Muscimol entsteht durch die Trocknung oder das Garen des Pilzes, dabei wandelt sich die giftige Ibotensäure (Isoxazol-Derivat) durch Decarboxylierung in das weniger giftige Muscimol um. In der Vergangenheit wurde fälschlicherweise das Muscarin als Hauptgiftstoff definiert. Bezüglich Wirkstoffe psilocybinhaltiger Pilze siehe Abb. 11.

 

Die Arbeit „Pilze im Christentum“ behandelt nur christliche Abbildungen mit Pilzen oder pilzförmigen Gewächsen bis zum 16. Jh.*, weil danach im europäischen Raum keine Abbildungen mit Pilzen mehr gefunden werden konnten, ausser Abb. 89./119.1./120.1. Und die christlichen Bilder aus Russland, weil das Wissen über den psychoaktiven Pilz von der katholischen Kirche in diesem Gebiet nicht ausgerottet werden konnte.

 

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Abb. 9. 1811

Abb. 10. 18. Jh.

Abb. 89. 1637–1638

Abb. 119.1. 1612

Abb. 120.1. 1626

 

Bildquelle: icon-art.info/masterpiece.